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16.01.2025

Kirche des Monats Januar

Die Johanneskirche in Düsseldorf hat sich von einem reinen Gottesdienstraum zu einem multifunktionellen Kirchort entwickelt. Neben der liturgischen Nutzung mit modernen Gottesdienstformaten finden zahlreiche Konzerte und Kulturveranstaltungen statt. Zudem wird im vorderen Bereich der Kirche ein Café betrieben. Die Kirche wurde daher nie entwidmet. Für das neue Nutzungskonzepte wurde des Gebäudeinnere des denkmalgeschützten neogotischen Sakralgebäudes mehrfach umgestaltet. Nicht nur die Schäden eines halben Jahrhunderts wurden beseitigt, es sind auch alte Formen der Vorkriegskirche wieder freigelegt worden. Aktuell wird die komplette Fassade des Gebäudes saniert, wofür auch Fördermittel und Spenden nötig waren.

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09.12.2024

Kirche des Monats Dezember

Die fusionierten Kirchengemeinden St. Elisabeth und Herz-Jesu in Münster haben 2008 aus wirtschaftlichen Gründen entschlossen, sich von der St. Elisabethkirche und den angrenzenden Nebengebäuden zu trennen. Das Ensemble wurde aufgrund fehlenden Denkmalschutzes zum Abriss freigegeben. Da das Kirchengebäude jedoch innerhalb seines Stadtteils einen städtebaulichen Identifikationspunkt darstellt, entschied man sich dazu, das Kirchengebäude zu erhalten und als Turnhalle umzunutzen. Die Fassade blieb im Zuge des Umbaus weitestgehend unverändert, lediglich ein neues Vordach wurde angebaut. Im Inneren wurde eine Stahlbetonsohle mit einem Schwingboden eingesetzt, die Wände wurden um Prallwände ergänzt. Mit der angrenzen Montessorischule fand sich bereits nach kurzer Zeit ein Nutzer für dieses Konzept. Um das Sakralgebäude herum wurden Wohnungen und ein Kindergarten neu geschaffen, wodurch die soziale Bedeutung des Ortes für das Quartier erhalten werden konnte.

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11.11.2024

Kirche des Monats November

Die Kirche St. Kamillus in Mönchengladbach ist seit der Eröffnung 2015 als konfessionsfreies Kolumbarium konzipiert. Hier können sich alle Personen unabhängig von ihrem Glauben bestatten lassen. Einzigartig ist dabei die Kombination mit den regelmäßig stattfindenden Kulturveranstaltungen, die dem Ort eine Spannung durch den Widerspruch zwischen Leben und Tod verleihen und eine besondere Art des Trauerns ermöglichen. Kern des Umbauentwurfes von bdmp Architekten (heute Bolzen + Mehring Architekten) ist die Erweiterung der Emporen im Eingangsbereich in das Kirchenschiff hinein. Die stählernen Urnensteelen nehmen die klare Rasterung der Bestandsarchitektur auf, teilweise illuminierte Marmor- und Messingplatten schließen die einzelnen Urnenfelder ab und erzeugen eine subtile Lebendigkeit. Durch die Konzeption konnte der ursprüngliche Raumeindruck der von Dominikus Böhm erbauten Kirche erhalten werden. Eine besondere Spannung wird auch durch das Kunstwerk des Fotografen Carsten Sander erzeugt. Gerasterte Portraits von 1000 Personen unterstreichen den Kontrast des Ortes zwischen Dies- und Jenseits.

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29.10.2024

Wanderausstellung „Kirchen als Vierte Orte“ in Dorsten

Nach einem erfolgreichen Auftakt in der Heilig-Geist-Kirche in Essen zieht die Wanderausstellung „Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels“ vom Museum der Baukultur NRW weiter in die Kreuzkirche in Dorsten. Vom 4. November bis zum 1. Dezember 2024 stellt die Ausstellung dort Menschen vor, die sich aus unterschiedlichen Gründen mit dem Thema Kirchentransformation beschäftigen. Zudem werden bereits umgestaltete Kirchen aus Nordrhein-Westfalen präsentiert. Die Eröffnung ist am Montag, 4. November 2024, um 17.30 Uhr.

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02.10.2024

Kirche des Monats Oktober

Die ehemalige Filialkirche St. Johannes liegt im Stadtteil Marl der Stadt Dorsten. Sie grenzt an ein Schulzentrum mit Sportanlage sowie an das zugehörige Pfarrheim und einen Kindergarten. Die Kirche wurde 1960 nach Plänen des Architekten Emil Steffann in der Form einer Arche errichtet. 2009 fusionierten St. Johannes und weitere Gemeinden zu der neuen Pfarrei St. Agatha. Ein Jahr darauf wurde der Erhalt des Kirchengebäudes infrage gestellt, und es entstand die Idee einer Familienbildungsstätte. Das Konzept sah den Erhalt der Kirchenfassade und die Schaffung eines verkleinerten Gottesdienstraums vor, 2016 wurde die Kirche St. Johannes profaniert und bis 2019 umgebaut. Im westlichen Abschnitt des Kirchenschiffs ist eine Kapelle verblieben, in der seitdem Gläubige wieder Gottesdienste feiern. Ins Kirchenschiff hat man einen zweigeschossigen Baukörper eingesetzt, der mit seinen geziegelten Wänden die Materialität der Außenfassade aufnimmt.

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09.09.2024

Kirche des Monats September

Entgegen den meisten Urnengrabstätten in ehemaligen Kirchengebäuden wird die Rheinkirche in Duisburg-Homberg seit 2022 von einem privaten Träger betrieben. Dadurch gibt es keine konfessionellen oder religiösen Einschränkungen und der Ort spiegelt die Vielfalt des Lebens in der Umgebung wider. Das im Zuge der Ansiedlung einer Zeche zum Ende des 19. Jahrhunderts entstandene, ehemals evangelische Sakralgebäude wurde 2016 entwidmet. Dies hing vor allem mit dem vorangegangenen Strukturwandel durch die Zechenschließung in den 1970er Jahren zusammen. 2018 erwarb die Planungs- und Denkmalentwicklungsgesellschaft „Küssdenfrosch“ das Kirchengebäude und baute es zu einer überregionalen Urnengrabstätte um. Dafür wurden winkelförmige Strukturen aus Eichenholz in den ehemaligen Kirchenraum integriert, die von der ostasiatischen Zen-Kultur inspiriert sind. Darin integrierte Lichtkuben nehmen die Farbigkeit der Kirchenfenster auf und schaffen ein Verbindung zur denkmalgeschützten Bestandsarchitektur.

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05.08.2024

Kirche des Monats August

Aufgrund der Zusammenlegung zweier lokaler Gemeinden wurde die Düsseldorfer Kirche Christus-König 2010 profaniert. In der Folge erwarb ein ehemaliges Gemeindemitglied das Gebäude mit der Idee, die Kirche zukünftig als Ort für Kinder zu nutzen. Die Vision wurde dank der kooperativen Zusammenarbeit aller Beteiligten schließlich auch erfolgreich umgesetzt. Seit 2014 befinden sich eine Kindertagesstätte und ein Familienzentrum in dem ehemaligen Sakralgebäude. Die Umbaumaßnahme orientierte sich an der hohen ästhetischen, emotionalen und historischen Qualität des Denkmals und dem bedeutsamen Identifikationswert des Kirchenbaus für das gesamte Stadtviertel. Die ehemalige Höhe des Kirchenraumes ist dabei im Eingangsbereich noch immer erlebbar.

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02.08.2024

Ausstellungseröffnung “Kirchen als vierte Orte – Perspektiven des Wandels” am 01. September

Das Museum der Baukultur NRW rückt von 1.9. bis 6.10.2024 in der Ausstellung „Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels“ Menschen in den Mittelpunkt, die sich aus unterschiedlichen Gründen mit der Umnutzung von Kirchen beschäftigen, die von Leerstand und Abriss bedroht sind. Die Eröffnung der Ausstellung findet statt am Sonntag, 1.9.2024, um 11 Uhr in Kooperation mit der ehemaligen katholischen Gemeinde der Heilig-Geist-Kirche in Essen-Katernberg.

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07.07.2024

Kirche des Monats Juli

Bei der Transformation der Kreuzeskirche in Essen ist es gelungen, kirchliche und kulturelle Nutzung miteinander zu verbinden. Neben den weiter stattfindenden Gottesdiensten betreibt ein lokaler Verein verschiedene Kulturveranstaltungen. Zudem finden auch kommerzielle Events statt. Durch dieses gemischte Nutzungskonzept bleibt das Gebäude der Gemeinde erhalten und strahlt als Kulturort in das soziologische-kulturelle Gefüge der Essener Innenstadt aus. Im Zuge des nötigen Umbaus wurde 2014 der Innenraum in ein schlichtes weiß getaucht. Das Hauptschiff ist durch eine flexible Bestuhlung multifunktional nutzbar und wird durch eine Glaswand vom Eingangsbereich akustisch abgetrennt.

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